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Das Gute liegt so nah: Annas Top 5 Reiseziele in Deutschland
„Camping, Wandern, Heimatliebe. Das sind die drei Themen meines Blogs“ sagt Anna Bourgeret, Reisebloggerin aus Aachen. Das Gute liegt oft so nah: Häufig genügt es, in der eigenen Heimat oder im Wohnort mal etwas genauer hinzusehen. Deswegen stellt Anna ihre fünf liebsten Reiseziele in Deutschland vor. Vielleicht ist die ein oder andere Inspiration für Ihren Urlaub dabei?
Die Heimat ist auch schön
Als Dreiländereckkind, aufgewachsen in der Eifel, weiß ich meine Heimat besonders zu schätzen: Naturerlebnis mitten im Nationalpark Eifel, ständiges Pendeln zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden, wandern in einem der größten Hochmoore Europas. Das alles erschien mir immer völlig normal, bis ich irgendwann feststellte, dass man gar nicht immer so weit reisen muss, um an schöne Orte zu gelangen. An wie vielen Orten der Welt ich schon gedacht habe „Oh, hier sieht es aus wie zu Hause“. Heute weiß ich meine Heimat sehr zu schätzen und bin sicher, dass es noch jede Menge andere tolle Ecken in Deutschland gibt. Einige habe ich selbst schon erkundet, andere stehen noch auf meiner Bucketlist. In diesem Artikel habe ich meine aktuellen Top 5 Reiseziele für Sie zusammengefasst.
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#1 Nationalpark Eifel
Da es meine Heimat ist, beginne ich direkt mal mit dem Nationalpark Eifel, der sich ganz im Westen NRWs über eine Fläche von gut 110 km² erstreckt. Buchenwälder, Flüsse, Täler, zahlreiche Bäche, sowie Wildkatzen und Rothirsche prägen hier die Flora und Fauna. Vor allem der Rursee ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel: Er gehört zu den größten Stauseen Deutschlands und bietet die perfekte Kulisse zum Wandern, Segeln, Kanufahren, Mountainbike, oder SUPen (Stand-Up-Paddling). Die Freibäder in Rurberg, Einruhr und Eschauel, sowie die schöne Bucht in Woffelsbach laden zu traumhaften Strandtagen ein.
Die besondere Natur des Nationalpark Eifel lässt sich vor allem auf den vielen Wanderwegen erleben: Neben den zahlreichen Tageswanderungen lohnen sich außerdem der Wildnis-Trail, eine 4-Tages-Wanderung quer durch den Nationalpark, sowie der Eifelsteig, der auf 17 Etappen von Aachen nach Trier führt.
Aber schöne Natur ist nicht alles, was der Nationalpark Eifel zu bieten hat: Mit der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang kommen auch kulturell und geschichtlich Interessierte nicht zu kurz. Hier wurde im dritten Reich die Führungselite der NS-Herrschaft ausgebildet, und die verschiedenen Ausbildungsstätten zeugen noch heute davon. Vogelsang zählt außerdem zu einem der größten Bauwerke des Nationalsozialismus.
Heute beherbergt Vogelsang zwei beeindruckende Dauerausstellungen: Eine umfangreiche NS-Dokumentation („Bestimmung: Herrenmensch“), sowie „Wildnisträum“ über den Nationalpark Eifel.
Was die wenigsten wissen: Der Nationalpark Eifel wurde 2014 als Sternenpark ausgezeichnet. Das bedeutet, dass man hier dank der geringen Lichtverschmutzung einen besonders klaren Sternenhimmel beobachten kann, an dem regelmäßig auch die Milchstraße zu sehen ist. Direkt bei Vogelsang gibt es eine Sternwarte unter freiem Himmel, bei der man geführte Sternenwanderungen der Astronomie-Werkstatt Sterne ohne Grenzen unternehmen kann.
#2 Nationalpark Harz
Im März diesen Jahres lernte ich einen weiteren Nationalpark Deutschlands kennen: den Harz. Dieser erstreckt sich auf 247 km² über Teile von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und zeichnet sich durch Fichtenwälder, Felsen, Moore, Bäche und Granitlandschaften aus.
Außerdem findet sich dort der höchste Berg Norddeutschlands: Der Brocken ist 1141 m hoch und seine exponierte Lage führt zu rauen Wetterverhältnissen. Dort oben ist es oft sehr neblig – so auch bei unserem Besuch im Harz. Und das Klima ist vergleichbar mit nordischen Breiten, weshalb der Brocken auch oft als „skandinavisches Gebirge“ bezeichnet wird.
Verschiedene Wanderwege und Mountainbike-Strecken führen auf den Brocken, aber auch eine Fahrt mit der Brockenbahn, die stark an den Hogwarts-Express erinnert, ist lohnenswert. Wir entschieden uns, von Schierke auf den Brocken zu wandern und mit der Brockenbahn zurückzufahren.
Generell sind die Wanderwege, die wir dort gegangen sind, sehr abwechslungsreich: Von breiten Waldwegen über schmale Aufstiege bis hin zu Eisenleitern und Holzstegen war alles dabei. Allerdings war im März dort alles sehr verschneit, was dazu führte, dass wir uns mehrfach verlaufen haben, weil alles sehr ähnlich aussah.
Im Harz gibt es zahlreiche Felsgruppen und Klippen, die mit Eisenleitern erklommen werden, und von denen man tolle Aussichten genießen kann (z.B. Leistenklippe, Trudenstein, Hohneklippe, Rabenklippen, Ahrentsklint, Ottofelsen u.v.m.).
#3 Nationalpark Sächsische Schweiz
Als Sächsische Schweiz wird der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges südöstlich von Dresden bezeichnet. Dort finden sich auf 93,5 km² bizarre Felsformationen und märchenhafte Wälder, die zu spektakulären Wanderungen animieren. Das wohl bekannteste Highlight und Fotomotiv ist die Basteibrücke, eine alte Brücke, mitten in Felsen.
Außerdem sehenswert sind die Schrammsteine, von denen man eine wahnsinnige Aussicht auf die außergewöhnliche Natur hat. Ich bin dort im März 2019 zwei Etappen der insgesamt acht Etappen des Malerwegs gewandert: Etappe 2 und Etappe 4. Beide haben mich sehr beeindruckt. Der Malerweg führt an den schönsten Sehenswürdigkeiten der sächsischen Schweiz vorbei und bietet eindrucksvolle Aussichten, Eisenleitern, enge und steile Passagen, aber auch breite Waldwege. Die acht Etappen sind zwischen 11,7 km und 17,6 km lang, und man best
reitet zum Teil bis zu 750 Höhenmeter.
#4 Zugspitzregion
Mein Herbsturlaub 2019 brachte Hedwig und mich zum höchsten Berg Deutschlands. Die Zugspitze ist knapp 3000 m hoch und die Region dort hat mich schwer beeindruckt. Von meinem Campingplatz in Grainau aus unternahm ich einige Wanderungen und trotzte dem teils sehr herbstlich-regnerischem Wetter Tag für Tag.
Am Fuß der Zugspitze liegt der herrlich türkis-blaue Eibsee, der auf einem angenehmen Wanderweg über 7,2 km umrundet werden kann und dabei zahlreiche tolle Fotomotive bietet.
Am Ende der Rundwanderung beschloss ich, mit der Seilbahn auf die Zugspitze zu fahren und bereute diese Entscheidung keine Sekunde. An diesem Tag hatte ich wirklich Glück mit dem Wetter und der Blick von dort oben war einfach traumhaft. Das nächste Mal will ich die Zugspitze allerdings lieber erwandern – aber dafür brauche ich noch eine Menge Vorbereitung.
Von Grainau aus bietet sich außerdem die Wanderung durch die Höllentalklamm an. Nach einem recht ordentlichen Anstieg erreicht man die Höllentaleingangshütte, von der aus es direkt in die Klamm geht. Dort erwartet einen eine enge Felsschlucht, zahlreiche kleine Höhlen, Wasserfälle und enge Wege, die direkt in die Berge geschlagen sind. Nach der Höllentalklamm lohnt es sich, dem Weg bis zur Höllentalangerhütte weiter zu folgen.
Eine weitere sehenswerte Klamm ist die Partnachklamm, die vom Olympiastadion in Garmisch zu Fuß erreichbar ist. Der Weg ist meiner Meinung nach deutlich weniger anspruchsvoll als der durch die Höllentalklamm, aber ebenso lohnenswert.
#5 Nationalpark Berchtesgaden
Ebenfalls in Bayern befindet sich im südöstlichsten Zipfel Deutschlands der Nationalpark Berchtesgaden, wo vor allem Hintersee und Königssee absolute Highlights sind. Beim Anblick des Königsees glaubt man kaum, dass man noch in Deutschland ist – es könnte genauso gut ein Bild aus Kanada sein. Umgeben von traumhaften Bergen liegt der Königsee ganz still und dunkeltürkis da. Man kann ihn mit Elektrobooten überqueren und bei verschiedenen Wanderungen auch aus der Höhe bestaunen.
Ich entschied mich für den Rinkendlsteig ab St. Bartholomä, eine extrem anspruchsvolle Wanderung, die, wie ich am Ende des Weges las, nur für äußerst erfahrene Bergwanderer mit bester Kondition und Trittsicherheit geeignet ist. Zum Glück las ich das allerdings wirklich erst, als ich oben angekommen war, denn sonst wäre mir so manche Aussicht verborgen geblieben!
Der kleinere, direkt an den Königssee anschließende Obersee, ist mindestens genauso sehenswert wie der Königssee selbst. Die Spiegelung der umliegenden Berge ist einfach umwerfend und auch hier führt ein toller Wanderweg direkt am See entlang zur Fischunkelalm, wo ich mir mit einer großen Apfelschorle eine Pause gönnte.
Sicher gibt es im Nationalpark Berchtesgaden noch manches mehr zu entdecken, dafür reichte beim letzten Besuch die Zeit leider nicht. Aber ich hoffe sehr, dass ich das schon bald alles nachholen kann.
Ich hoffe, dass ich Sie mit meinen Top 5 Reisezielen in Deutschland ein bisschen inspirieren konnte, auch mal in der näheren Umgebung Urlaub zu machen – und Ihre Wohnorte mal etwas genauer zu erkunden. Denn wie schon gesagt: Das Gute liegt oft ganz nah.
Anna Bourgeret
Reisebloggerin
Seit 2019 reist Anna mit ihrem zum Minicamper umgebauten VW Caddy durch Europa, wann immer es geht. Sie ist leidenschaftliche Camperin und war zuletzt mit einem Mietcamper zwei Monate lang in Australien unterwegs. Auf Instagram berichtet sie über ihre kleinen und großen Campingabenteuer. Außerdem hat sie 2023 ihr Start Up Campers Compass gegründet und plant für ihre Kundinnen und Kunden ganz individuelle Campingreisen – von der Route über Camping- und Stellplätze bis hin zu Aktivitäten und dem passenden Mietcamper.