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Die U1-Untersuchung: Die erste Untersuchung fürs Baby
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Anamnese: Das muss der Arzt wissen
Wie verlief die Schwangerschaft?
Bei der Schwangerschaftsanamnese befragt Sie der Arzt zu Ihrem Gesundheitszustand und zum Verlauf der Schwangerschaft. Denn diese Informationen sind auch wichtig für die Gesundheit und Entwicklung Ihres Kindes. Viele hilfreiche Angaben erhält er dabei aus Ihrem Mutterpass. Darin steht nicht nur, wie Ihre Schwangerschaft verlief und ob es dabei zu einer Infektion kam, sondern zum Beispiel auch, ob Sie Diabetes haben oder dauerhaft Medikamente einnehmen müssen.
Neben dieser Schwangerschaftsanamnese wird Ihr Arzt Sie auch zu der Gesundheitsgeschichte Ihrer Familie befragen. Besonders interessant sind dabei Themen wie mögliche Erkrankungen und die Entwicklung der Geschwister Ihres Babys.
Welche Dokumente braucht Ihr Arzt?
- Mutterpass
- Gesundheits- oder Krankenversicherungskarte der Eltern
- Evtl. ergänzende gesundheitsrelevante Dokumente
Wie verlief die Geburt?
Bei der sogenannten Geburtsanamnese erfasst Ihr Arzt alle wichtigen Daten und Informationen zur Geburt. Dazu gehören:
- Geburtsdatum,
- Geschlecht,
- vollendete Schwangerschaftswoche,
- Art der Geburt,
- Lage des Kindes.
Außerdem bestimmt er den pH-Wert des Bluts in der Nabelschnurarterie. Anhand dieses Wertes erfährt der Arzt, ob Ihr Kind während der Geburt mit ausreichend Sauerstoff versorgt wurde.
Körperliche Untersuchungen: Alles in Ordnung?
Die körperliche Untersuchung Ihres Kindes ist besonders wichtig, denn hier wird festgestellt, ob es die Geburt gut überstanden hat oder ob es möglicherweise sofort Hilfe benötigt.
Auch der Verlauf der Geburt liefert dem Arzt wichtige Informationen zum Gesundheitszustand Ihres Kindes.
Kreislauf und Atmung: Der Apgar-Test
Mit dem sogenannten Apgar-Test untersuchen Arzt und Hebamme Atmung, Puls, Grundtonus (Muskelspannung), Aussehen und Reflexe von Neugeborenen. Der Gesundheitszustand Ihres Babys wird dann mit einem Punkteverfahren ausgewertet. Die maximale Punktzahl ist mit 10 Punkten erreicht. Je mehr Punkte ermittelt werden, desto besser geht es Ihrem Kind. Der Apgar-Test wird eine, fünf und zehn Minuten nach der Geburt durchgeführt, um eine genaues Ergebnis zu erhalten.
Aber nicht nur die Kreislauf- und Atemfunktion ist wichtig. Mithilfe weiterer Untersuchungen werden auch äußere Merkmale zur Gesundheit Ihres Säuglings untersucht.
Größe und Kopfumfang
Die Hebamme wiegt Ihr Baby und vermisst die Größe und den Kopfumfang. Diese Daten werden bei den nächsten Untersuchungen mit den neuen Werten verglichen. So kann Ihr Arzt beurteilen, ob sich Ihr Kind normal entwickelt.
Reifezeichen
Ihr Arzt untersucht die Augenlider und Fußsohlen Ihres Kindes auf Reifezeichen. Verschlossene Augen oder wenige Falten auf der Fußsohle sind Anzeichen für eine Frühgeburt.
Fehlbildungen
Die Untersuchung und sofortige Behandlung von äußerlich erkennbaren Fehlbildungen kann Ihrem Baby spätere Beeinträchtigungen in der Entwicklung ersparen.
Traumata
Durch Druckschwankungen, Quetschungen oder Zerrungen, die bei der Geburt selbst oder durch Maßnahmen der Geburtshilfe entstehen, kann Ihr Kind Blessuren haben. Beispiele dafür sind Hämatome oder Lähmungen des Arms, aber auch Hirnblutungen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Ihr Arzt diese erkennt und behandelt.
Ikterus
Diese Erkrankung kennen Sie wahrscheinlich unter dem Begriff Gelbsucht. Einen physiologischen (nicht krankhaften) Ikterus haben ca. 60 bis 70 Prozent aller Neugeborenen. Der physiologische Ikterus ist nicht weiter bedenklich, er entsteht durch eine leistungsschwache Leber nach der Geburt. Durch die Untersuchung schließt der Arzt andere, ernsthafte Erkrankungen aus.
Ödeme
Ödeme sind Wassereinlagerungen im Gewebe und können am ganzen Körper auftreten. Oft ist eine nicht richtig arbeitende Niere die Ursache dafür. Erst eine genaue ärztliche Untersuchung kann schwere Erkrankungen ausschließen.
Beratung – wie geht es weiter?
Nach der U1: Weitere freiwillige Untersuchungen
In den Tagen nach der Geburt und im Anschluss an die allgemeinen Untersuchungen der U1 werden Ihnen drei weitere Untersuchungen empfohlen. Diese speziellen Früherkennungsuntersuchungen übernehmen die Krankenkassen. Sie ermöglichen die rechtzeitige Erkennung und Behandlung von seltenen Stoffwechselstörungen oder Herzfehlern.
Erweitertes Neugeborenen-Screening
Ihr Arzt untersucht das Blut Ihres Neugeborenen auf eine Reihe von seltenen, angeborenen Stoffwechseldefekten und Störungen bezüglich der Hormone und Hormondrüsen (endokrine Störungen). Je früher er solche Störungen bei Ihrem Kind erkennt, desto früher kann er sie effektiv behandeln.
Screening auf Mukoviszidose
Ungefähr eines von 3.300 Kindern erkrankt an Mukoviszidose (Stoffwechselkrankheit, auch: zystische Fibrose). Dabei kommt es zu einer Störung des Salzaustausches in Drüsenzellen, was zur Schleimbildung in den Atemwegen führt und Entzündungen hervorrufen kann. Für das Screening verwendet Ihr Arzt die gleiche Blutprobe wie für das erweiterte Neugeborenen-Screening.
Screening auf kritische angeborene Herzfehler
Es ist möglich, dass Ihre Ärzte Herzfehler bei Ihrem Kind während der Ultraschalluntersuchungen und bei der U1-Untersuchung nicht erkennen. Beim Screening auf kritisch angeborene Herzfehler misst der Arzt daher mit einem Lichtsensor den Sauerstoffgehalt des Blutes bei Ihrem Kind. Beträgt das Ergebnis mindestens 96 Prozent, gibt es keinen Grund zur Sorge.
Die U1-Untersuchung auf einen Blick
Übrigens: Die U2-Untersuchung schließt an die etwas kleinere U1-Untersuchung an und ist damit die erste umfassende Vorsorgeuntersuchung für Kinder. Sie wird deshalb auch Basisuntersuchung genannt und findet in der Regel noch im Krankenhaus zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag statt.
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